Museum gedenkt an Opfer an der Grenze im Schifflersgrund

Wolfgang Ruske, ehrenamtlicher Leiter des Grenzmuseums Schifflersgrund

Heute vor 58 Jahren, am 13. August 1961 begannen die Arbeiten am Bau der Berliner Mauer. Wolfgang Ruske, ehrenamtlicher Leiter des Grenzmuseums Schifflersgrund zwischen den Ortschaften Asbach-Sickenberg (Thüringen) und Bad Sooden-Allendorf (Hessen) war diese Entscheidung aus heutiger Sicht das Signal, dass auch die innerdeutsche Grenze weiter ausgebaut wird. „Die Menschen wussten nicht, was nach Beginn des Mauerbaus in Berlin passieren würde, aber man ahnte, dass eine stärkere Sicherung der Grenze kommen wird und es somit immer schwieriger werden wird, die Grenze zu überwinden.

Aus Anlass des Jahrestages des Mauerbaus wird heute Christian Hirte, Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer nach Schifflersgrund kommen. „Er wird hier einige Persönlichkeiten aus den umliegenden Kommunen treffen“, erläutert Ruske das Besuchsprogramm. „Außerdem werden wir ihm das Konzept der Neugestaltung des Museums vorstellen und hoffen, dass er in Berlin ein gutes Wort für uns einlegt, so dass wir auch finanzielle Unterstützung bekommen.“ Ziel der Umgestaltung des Grenzmuseums ist es, das Gelände so wie 1985 aussehen zu lassen.

Das Wichtigste am heutigen Gedenktag wird aber die Kranzniederlegung für die Opfer der innerdeutschen Grenze sein. „Besonders werden wir an Heinz-Josef Große erinnern, der 1982 hier bei einem Fluchtversuch erschossen wurde“, erläutert Ruske. Während Bauarbeiten an der Grenze fuhr der 34-Jährige mit seinem Baufahrzeug direkt an den Metallgitterzaun, kletterte in die Schaufel und sprang über den Zaun. Um in den Westen zu kommen, musste er einen Hang hochklettern. Dabei wurde er von den Grenzposten angeschossen und erlag seinen Verletzungen noch am Unglücksort.