Bundesgrenzschützer besucht ehemalige Grenze

 

 An der Gedenkstätte für das geschleifte Dorf Billmuthausen im Landkreis Hildburghausen mit einem Rittergut, 14 Häusern, einer Mühle und einer Kirche treffe ich einen ehemaligen Mitarbeiter des Bundesgrenzschutzes, der von 1973 bis 1980 im Coburger Abschnitt seinen Dienst verrichtet hat. “Wir sind teilweise mit dem Auto Streife gefahren, teilweise zu Fuß gegangen, immer bewaffnet mit Karabiner und Pistole“, erinnert er sich. In den Jahren1979/1980 haben er und seine Kollegen gemeinsam mit den DDR-Grenztruppen die Grenze neu vermessen. „Es waren immer je zwei westdeutsche und zwei ostdeutsche Grenzschützer in Zivilkleidung, die im Team arbeiteten. Es dauerte ein paar Wochen, bis wir Vertrauen aufgebaut hatten. Dann klappte die Zusammenarbeit hervorragend.“ Noch heute erinnert er sich an Tauschgeschäfte: „DDR-Grenzsoldaten wollten bestimmte Kugelschreiber einer westlichen Marke haben, während wir zum Beispiel an Fotozubehör für Kameras interessiert waren.“ Die Aufgabe bestand darin, die Grenze ganz exakt zu vermessen, damit man sie vielleicht an einigen Stellen begradigen konnte. „Über das Ergebnis ist mir nichts bekannt.“

 

Der Bundesgrenzschützer hätte das Dorf Billmuthausen, das 1978 endgültig geschleift wurde, während seines Dienstes noch sehen können. „Bis hierher bin ich aber nicht gekommen.“ Von dem Dorf ist nur ein Trafohäuschen sowie der Friedhof mit Kapelle übrig. Ein Verein pflegt die Überreste des Dorfes als Gedenkstätte.